ZOLLAMT KINO: “Zelig” von Woody Allen, 3.4.2013 / 19:30 Uhr

ZELIG
Drehbuch/Regie: Woody Allen
Produktion: Charles H. Joffe, Robert Greenhut
Musik: Dick Hyman
Kamera: Gordon Willis
Schnitt: Susan E. Morse
Cast: Woody Allen, Mia Farrow, Sol Lomita, Mary Louise Wilson, Richard Litt, Ada Smith, Susan Sontag, Irving Howe, Saul Bellow, Bruno Bettelheim

New York am Ende der 1920er Jahre. Leonard Zelig besitzt eine besondere Eigenschaft: Durch seine Unsicherheit gegenüber anderen Leuten passt er sich mental und physisch an die jeweilige Umgebung an: In der Nähe von Gangstern wird er selbst zum Gangster. Er wird durch diese Eigenschaft als menschliches Chamäleon weltbekannt. Neben anderen Wissenschaftlern nimmt sich die Psychiaterin Dr. Eudora Fletcher des Falles an. Sie verliebt sich in ihn und heilt ihn durch intensive Therapie kurzfristig. Erneut problematisch wird die Situation, als Zeligs Vergangenheit immer mehr in den öffentlichen Fokus gerät. Es finden sich ehemalige Geliebte und Gattinnen, Leute, die ihn als ihren Zahnarzt wiedererkennen und viele andere, die nun Regress fordern. Er flüchtet schließlich nach Deutschland zur Zeit der Nationalsozialisten, wo Zeligs unglaubliche Geschichte ihre unglaubliche Fortsetzung findet.
Zelig ist eine so genannte Mockumentary, ein fiktionaler Dokumentarfilm, der das Genre parodiert. Es ist die elfte Regiearbeit des New Yorker Regisseurs und stellt durch ihren technischen Aufwand und ihren scheinbar historischen Bezug eine weitere Wegmarke im künstlerischen Werk Woody Allens dar. Zahlreiche Wochenschauaufnahmen aus Archivmaterialien wurden aufwändig bearbeitet, um die Figur des Leonard Zelig als bekannte Persönlichkeit der 1920er Jahre erscheinen zu lassen.

In Stil und Gestus eine perfekte Vortäuschung eines gängigen Dokumentarfilms über eine Person der Zeitgeschichte. Eine meisterliche Satire auf Pathos, Verlogenheit, Authentizitätsgehabe und Sensationsgier einer medienbestimmten Öffentlichkeit, aber auch ein filmisches Essay über Identität und Anpassung in der modernen Welt.
(Lexikon des internationalen Films)

Der Film erhielt zwei Oscar-Nominierungen für die beste Kamera und die besten Kostüme.
vorFILM:
Iris DOSTAL “FLY”, 2001/2010/ 00:01:35 / DV/ S/W /

ZOLLAMT KINO
Mittwoch, 03.04.2013, 19:30 Uhr
A-8490 Bad Radkersburg, Stadtgrabenstraße 33

Im ZOLLAMT Bad Radkersburg startete im Jänner 2013 eine Filmreihe, der das Thema „Veränderung“ zugrunde liegt, nicht zuletzt in Anlehnung an die Veränderung, die die Gebäude des Zollamtes während des letzten Jahres durchlaufen haben: Von einer ursprünglich staatlichen Einrichtung mit Kontrollfunktion in ein Haus für kulturelle, künstlerische und in diesem Sinn natürlich grenzübergreifende Aktivitäten, Projekte und Präsentationen.
Gerade das Kino bietet viele Meisterwerke, die das Thema Veränderung im weitesten Sinne verhandeln, aber nur leider in größeren Städten mit Programmkinos bzw. in einschlägigen Fernsehsendern zu sehen sind, und hier mitunter zu sehr späten Sendezeiten.
Das ZOLLAMT präsentiert ihnen daher im Abstand von vier bis fünf Wochen eine kleine und feine Auswahl an Kinospezialitäten, als Vorfilm präsentieren wir ihnen ein kurzes Kunstvideo.
Termine und eine kurze Beschreibung zu den Filmen werden sie per Email erhalten.

Wir freuen uns auf ihr zahlreiches Erscheinen und auf viele interessante und unterhaltsame Filmabende im ZOLLAMT.
Walter Schaidinger

ZOLLAMT KINO: freier Eintritt!
SPEISEN & GETRÄNKE: freiwillige Spenden!


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