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Zollamt – eine Erhebung – Welttag der Zivilisation – ohne Grenzen keine Vereinigung – ohne Vereinigung keine Grenzen – Riten des Übergangs – Feste der Überschreitung – Tag der Weltzivilisation
(Bazon Brock, Denkerei Berlin)

Lange Zeit dienten die beiden Zollhäuser (Ein-/Ausreise) in Bad Radkersburg einer politisch motivierten Grenzziehung zwischen Österreich und Slowenien.
Seit dem Beitritt Sloweniens zum Schengenabkommen 2007 sind die Grenzen wieder offen. Die aus der WERKSTADT GRAZ entstandene Initiative „EVIS – Ein Verein im Sinne des Vereinsgesetztes, Projekt ZOLLAMT” beteiligt sich nun maßgeblich an den aktuellen Bestrebungen, den ehemaligen Grenzraum gemeinsam neu zu gestalten. Mit dem Umfunktionieren des Zollhauses von einem Zollamt mit Grenzverwaltung in ein offenes Kulturzentrum, möchte ZOLLAMT einen Wandel des Ortes herbeiführen, der sich als zivilisatorischer Akt den Menschenrechten verpflichtet. Basierend auf Überlegungen von Mustafa Kemal Atatürk, der die Hagia Sophia als umstrittenen Ort der Religionen am 24. November 1934 zu einem Museum – und somit zu einem Zivilisationsort – erklärte, findet die „Öffnung“ des ZOLLAMT am 24. November 2012 statt, dem Tag der Weltzivilisation. ZOLLAMT erhebt das Zollamt zum zivilisatorischen Ort und schafft als Initiative einen globalen Kommunikationsort. Das TELEMATISCHE ZOLLAMT ermöglicht weltweit verzweigtes Agieren und Förderung kultureller Anliegen. Dies bedeutet auch Dialoge und Diskurse einer gegenwärtigen, telematischen Gesellschaft zu forcieren und gleichzeitig einer autoritär geprägten Informationsflut kritisch gegenüber zu stehen. Mithilfe des Kunstfreundes und Förderers Reinhard Diethardt konnten die ehemaligen Zollhäuser für ein umfangreiches, vielschichtiges Projekt und für einen gesellschaftskulturellen Wandlungsprozess erworben werden.
(Barbara Thaler, Werkstadt Graz)