ZOLLAMT KINO: “Die Frau die singt – Incendies” von Denis Villeneuve, 08. 05. 2013 / 19:30 Uhr

Die Frau die singt – Incendies

Kanada, 2010
Regie: Denis Villeneuve
Drehbuch: Denis Villeneuve, Valérie Beaugrand-Champagne; nach dem Drama “Incendies” von Wajdi Mouawad
Produktion: Luc Déry, Kim McCraw
Musik: Gregoire Hetzel
Kamera: André Turpin
Schnitt: Monique Dartonne
Cast: Lubna Azabal, Mélissa Désormeaux-Poulin, Maxim Gaudette, Rémy Girard, Abdelghafour Elaaziz

Die Sekretärin Nawal arbeitete für den Notar Jean Lebel. Nach ihrem Tod liest Lebel ihren erwachsenen Kindern, den Zwillingen Jeanne und Simon, ihren letzten Willen vor. Außerdem überreicht er ihnen zwei Briefe. Jeanne erhält einen Brief für den gemeinsamen Vater, den die Zwillinge nie kennengelernt haben, Simon erhält einen Brief für einen ihnen bis dato unbekannten weiteren Sohn ihrer Mutter. Erst wenn diese Briefe übergeben wurden, soll Nawal ein Grabstein mit ihrem Namen gesetzt werden dürfen.
In zwei parallelen Handlungen wird einerseits die Reise und Suche der Kinder nach der Mutter, zum anderen deren Geschichte vom Beginn ihrer ersten Liebe und der Geburt ihres ersten Kindes an gezeigt.
Während Simon zögert, den letzten Willen seiner Mutter ernst zu nehmen, reist Jeanne in den Nahen Osten, wo Nawal aufwuchs. Sie stößt in ihren Recherchen auf Tatsachen der Vergangenheit ihrer Mutter, die neue Fragen aufwerfen. Sie fleht ihren Bruder an, zu ihr in den Nahen Osten zu kommen. Simon folgt der Aufforderung und reist mit Lebel nach. Gemeinsam finden die drei mit Hilfe von Personen, die die Mutter und ihre Familie gekannt oder in Erinnerung haben, die Wahrheit über Nawal heraus.
Denis Villeneuve schildert in diesem unglaublichen Film den Unsinn und die einhergehenden Gräuel eines Krieges, der aufgrund verschiedener Glaubensrichtungen geführt wird und seiner Protagonistin nicht einmal die Chance eröffnet, überhaupt etwas entscheiden zu können, außer ihr eigenes Gesicht zu bewahren. Wer welcher politischen oder religiösen Seite angehört, spielt keine Rolle. Gleichzeitig eröffnet er dem Publikum, an eine angesichts aller Wahnsinnigkeit eines Bürgerkriegs im nichts verschwindende Möglichkeit der Versöhnung glauben zu können.
Die Botschaft: „Ein ergreifendes Plädoyer für die Kraft der Menschlichkeit und die Verbeugung vor einer ungewöhnlich starken Frau.“ (Peter Gutting, Die Zeit)
Der Film wurde 2011 für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert.

vorFILM:
“RETURN TO SENDER”, Joachim BAUR, Barbara B.EDLINGER, Berlin 2008, 00:01:14

ZOLLAMT KINO
Mittwoch, 08. 05. 2013, 19:30 Uhr

A-8490 Bad Radkersburg, Stadtgrabenstraße 33

Im ZOLLAMT Bad Radkersburg startete im Jänner 2013 eine Filmreihe, der das Thema „Veränderung“ zugrunde liegt, nicht zuletzt in Anlehnung an die Veränderung, die die Gebäude des Zollamtes während des letzten Jahres durchlaufen haben: Von einer ursprünglich staatlichen Einrichtung mit Kontrollfunktion in ein Haus für kulturelle, künstlerische und in diesem Sinn natürlich grenzübergreifende Aktivitäten, Projekte und Präsentationen.
Gerade das Kino bietet viele Meisterwerke, die das Thema Veränderung im weitesten Sinne verhandeln, aber nur leider in größeren Städten mit Programmkinos bzw. in einschlägigen Fernsehsendern zu sehen sind, und hier mitunter zu sehr späten Sendezeiten.
Das ZOLLAMT präsentiert ihnen daher im Abstand von vier bis fünf Wochen eine kleine und feine Auswahl an Kinospezialitäten, als Vorfilm präsentieren wir ihnen ein kurzes Kunstvideo.
Termine und eine kurze Beschreibung zu den Filmen werden sie per Email erhalten.

Wir freuen uns auf ihr zahlreiches Erscheinen und auf viele interessante und unterhaltsame Filmabende im ZOLLAMT.
Walter Schaidinger

ZOLLAMT KINO: freier Eintritt!
SPEISEN & GETRÄNKE: freiwillige Spenden!


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